Fernseh- und Sternekoch Alexander Herrmann: Genussdatenbank ist zukunftsweisend für Oberfranken
Besser sein als Google, das ist das Ziel des neuen Projekts, das am 13. Februar auf der Mitgliederversammlung des Vereins Genussregion Oberfranken vorgestellt wurde. Mit der Genussdatenbank werden, so der Kulmbacher Landrat Söllner, 2.000 Anbieter regionaler Lebensmittel und fränkische Wirtshäuser in einer zentralen Internetplattform nach einheitlichen Standards mit ihren Besonderheiten und Spezialitäten sichtbar gemacht werden. Die Recherchen dazu haben gerade begonnen.

Fernseh- und Sternekoch Alexander Herrmann wurde nach der Torwartlegende des FC Bayern München, Jean-Marie Pfaff zum zweiten Genussbotschafter der Genussregion Oberfranken ernannt. Im Bild v.l. GHeimatminister Reinhard Glauber, Landrat Klaus Peter Söllner, Alexander Herrmann, sowie Norbert Heimbeck und Dr. Bernd Sauer von der Genussregion Oberfranken. Bild: Rinklef.
Fernseh- und Sternekoch Alexander Herrmann wurde nach der Torwartlegende des FC Bayern München, Jean-Marie Pfaff zum zweiten Botschafter der Genussregion Oberfranken ernannt. Im Bild v.l. Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber, Christian Herpich (Vizepräsident der Handwerkskammer für Oberfranken), Alexander Herrmann, Landrat Klaus Peter Söllner sowie Dr. Bernd Sauer von der Genussregion Oberfranken. Bild: Ronald Rinklef

 

Keinem unserer Lebensmittelanbieter geht es derzeit richtig gut, so der 1. Vorsitzende, sie brauchen Unterstützung. Von der Politik, wie Staatsminister Thorsten Glauber betonte, aber auch von Verbrauchern, so Söllner. Viele Verbraucher würden gerne regional einkaufen, aber wissen selbst im eigenen Landkreis gar nicht, was es alles für tolle Spezialitätenanbieter und fränkische Wirtshäuser gibt und wo diese zu finden sind. Die Genussdatenbank soll genau diese Lücke schließen, alleine im Landkreis Kulmbach haben wir fast 200 Adressen von Wirtshäusern, Bäckern, Metzgern, Direktvermarktern und Brauereien gefunden, so Söllner.

Topaktuelle Daten

Die Genussdatenbank wird den Verbrauchern aber noch weitere Services bieten, so Dr. Bernd Sauer, der Kuratoriumsvorsitzende des Vereins und Norbert Heimbeck, der das Projekt federführend betreut: „Wir setzen bei dem Projekt neueste Datenbank- und Kommunikationstechnik und künstliche Intelligenz ein. Damit soll die Datenbank topaktuell gehalten werden, vor allem aber, damit die Verbraucher schneller finden, was sie suchen. Ein Beispiel, was die KI können wird: Wenn Sie im Frankenwald wandern und halb verhungert suchen, wo es in der Nähe etwas zu essen gibt, wird unser Genuss-Chatbot Ihnen in Sekunden sagen, wo das nächste Wirtshaus ist, das gerade offen hat. Das kann selbst Google nicht“. Zusätzlich, so Sauer und Heimbeck, wird die Genussdatenbank mit den Social-Media-Kanälen verknüpft, um damit auch jüngere Zielgruppen für die oberfränkische Genusswelt erschließen.

Tipps für Unternehmer vom Sternekoch

Fernseh- und Sternekoch Alexander Herrmann würdigte das Genussdatenbank-Projekt als Zukunftsprojekt, das weit über Oberfranken ausstrahlen wird. „Ich bin verdammt stolz auf Euch und das, was die Genussregion Oberfranken geschaffen habt“. Den anwesenden Unternehmern riet er: „Nehmt Euch als Chef nicht so ernst. Der Laden ist dann gut, wenn er Euch nicht mehr braucht“, riet er den Handwerkern. Er forderte eine neue Fehlerkultur – viele Fehler seien unbedeutend, trotzdem würden Mitarbeiter vorwiegend daran gemessen. Er schilderte, wie wichtig ihm sein Team sei und ging auf die Umbenennung seines Wirsberger Restaurants im Jahr 2022 ein: Ihn selbst habe die Genussregion Oberfranken gerettet und die Basis für eine neue Identität gegeben. Die beiden Lockdowns in der Coronazeit haben auch sein Unternehmen getroffen, sie sind aber auch der Brandbeschleuniger für eine neue Philosophie gewesen: Mit seinem Partner Tobias Bätz hat er sich mit dem Restaurant Aura und dem Food-Lab Anima dem wahrscheinlich kompliziertesten Thema in der Gastronomie verschrieben – der Verarbeitung regionaler Produkte und der saisonalen Küche. „Mit der Qualität und Vielfalt sowie den kleinräumigen und kleinbetrieblichen Strukturen insbesondere der Landwirtschaft in Oberfranken haben wir dafür eine hervorragende Basis gefunden“, so Herrmann .

Das Projekt Genussdatenbank, das als bayernweites Pilotprojekt bis Juli 2027 läuft, wird vom Heimatministerium, der Oberfrankenstiftung, allen oberfränkischen Landkreisen und den Vereinen Bierland und Genussregion Oberfranken gefördert. Auch nach Projektende soll die Genussdatenbank dauerhaft gepflegt und aktuell gehalten.