Kompanieklöße
Kompanieklöß
Klöße liebt man in Oberfranken in jeder Form und nach fast allen Rezepturen. Wenn man schon mal beim Klößkochen ist, reicht die Menge oft für eine ganze Kompanie, denn wer begnügt sich bei all der Arbeit mit nur einer Handvoll Kloßteig.
Klöße bleiben bei aller Liebe auch schon mal beim Essen übrig. Und so ersann man hierzulande Rezepte, die die Weiterverwendung der Klöße ermöglichen. So jedenfalls erklären Kenner die Entstehung des Rezepts für die Kompanieklöße.
Nach einer anderen Version liegt der Ursprung in der Tatsache, dass in früheren Zeiten Soldaten immer wieder zur Einquartierung bei Bürgern und Bauern in Stadt und Land untergebracht waren. Dann musste man für ganze Kompanien kochen und dafür sorgen, dass etwas Schmackhaftes auf den Tisch kam. Da Fleisch oft nicht reichte und auch wohl nur den Offizieren zugeteilt wurde, erfand man für die gemeinen Soldaten ein einfacheres, aber nicht minder schmackhaftes Kloßgericht. Die einen kochten die üblichen Grünen Klöße, andere wiederum auch Baumwollne, Semmel- oder Grießklöße, weil sie schneller von der Hand gingen. So füllte das Gericht den Magen der hungrigen Soldaten, ohne den Geldbeutel der Quartiersgeber all zu sehr zu belasten.
Kompanieklöße sind also eigentlich fränkische Grüne Klöße, die mit einer Eierbrühe oder Speck-Schinken-Brühe geschmackvoll erweitert und aufgewertet werden. Man bereitet sie entweder getrennt zu, oder zerreißt die Klöße etwas mit der Gabel, gießt die Soße darüber und lässt alles nochmals im Ofen leicht überbacken. Letzteres wiederum wird vor allem zur Weiterverwendung von Klößen empfohlen, die vom Vortag übrig bleiben.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig genießen.
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt, Rezept Kerstin Rentsch
Zur Übersicht