Schlotterbrüh‘
Schlotterbrieh, Eierbrüh', Eierbreih
Unter den vielen Soßen, die man in Oberfranken zum Braten reicht, ist die Schlotterbrüh‘ nicht nur besonders einfach zuzubereiten, sondern besticht durch ihren geraden, herzhaften und runden Geschmack. Man bereitet sie ganz einfach aus dem Bratensaft zu, der beim Garen eines Sonntagsbratens anfällt. Gegebenenfalls kann man auch Fleischbrühe als Ausgangsessenz verwenden, insbesondere wenn man das Bratenstück damit zuvor begossen hat. Man gießt die Brühe durch ein feines Sieb, verquirlt 2 – 3 Eier mit etwas Milch und gießt diese Mischung in die heiße Soße, so dass das Ei sofort bindet. Dabei sollte die Brühe kräftig geschlagen werden, so dass sich das Ei fein faserig zerteilt.
Der originelle Name der Soße spielt genau auf diesen Vorgang an, bei dem weniger an schlotternde Hosen als an das „Verschleudern“ oder „Verschlagen“ der Eiermilch zu denken ist. Manchmal nennt man sie daher auch Schnacklesbrüh‘ von „schnackeln“ oder „schleudern“, „verquirlen“. Durch diese namengebende Prozedur erhält die Schlotterbrühe eine sämige Konsistenz und ein unvergleichlich würziges Aroma.
Man reicht die Schlotterbrühe gerne z.B. zum Sonntagsgöckerla, aber auch zu Zicklein und Lamm.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig genießen.
Literatur:
Franziska Hanel, Schnitz, Schwaaß und Schweinebroutn, Hof 1987,
Kerstin Rentsch, „Mit Leib und Seele“ Kochen und Backen im oberen Frankenwald, Tettau 2010
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt
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