Frankenwald: Wandern auf dem Burgenweg
Frankenwald
Der Burgenweg beginnt im nördlichsten Zipfel des Frankenwaldes, direkt an der Grenze zu Thüringen. In seinem nördlichen Abschnitt kann man zwischen zwei Varianten wählen, der östlichen Hauptroute über Glosberg nach Kronach oder der westlichen Nebenroute über Mitwitz. Je nach Streckenwahl ist der Weg ist 86 oder 107 Kilometer lang. In der Lucas-Cranach-Stadt Kronach mit der Festung Rosenberg treffen sich beide Strecken wieder.
Der Wanderweg durch die herrliche Naturlandschaft des Frankenwaldes führt an imposanten Burganlagen vorbei, die mit der Geschichte Oberfrankens nachhaltig verbunden sind. Aber auch viele sehenswürdige Kirchen und beeindruckende Museen locken Kunst- und Geschichtsfreunde. Von Kronach nach Kulmbach folgt der Burgenweg der selben Trasse wie der „Frankenweg“. Die Feste Plassenburg oberhalb von Kulmbach – der heimlichen Hauptstadt des Bieres – ist das krönende Ziel dieses geschichtsträchtigen Weges.
Der Frankenwaldverein hat zu diesem eindrucksvollen Weg einen Flyer heraus gegeben, den Sie unter http://www.frankenwaldverein.de/fileadmin/dateien/Formular/Burgenweg_Flyer.pdf herunterladen können.
Der Naturpark Frankenwald gilt als Wanderparadies schlechthin. Mit über 4.200 Kilometern markierter Wanderwege darunter viele zertifizierte Qualitätswanderwege, wird er diesem Ruf bestens gerecht und begeistert auch die aktivsten Wanderer. Denn Wandern im Frankenwald ist weit mehr als nur entspannte Fortbewegung in herrlicher Natur: es ist auch die stete Berührung mit der reichen Geschichte, Tradition und Kultur im Frankenwald. Dies gilt nicht zuletzt für den seit 2006 ausgewiesenen Burgenweg, der an den bedeutendsten Burganlagen und weiteren Sehenswürdigkeiten des nördlichen Oberfranken vorbeiführt.
Viele der großen Burgen im nördlichen Oberfranken gehen in ihrem Ursprung ins 12. / 13. Jahrhundert zurück, als die Machthaber in der Region wie die Markgrafen von Schweinfurt, die Grafen von Andechs und Herzöge von Meranien, die Grafen von Orlamünde, die Fürstbischöfe von Bamberg sowie etwas später auch die Burggrafen von Nürnberg (Hohenzollern) versuchten, ihre territorialen Besitzgrundlagen im nördlichen Oberfranken zu erweitern. Hier nur ein kleiner Überblick über die am Burgenweg liegenden Sehenswürdigkeiten:
So z.B. Burg Lauenstein, die nördlichste Burganlage Bayerns auf einem Bergkegel hoch über dem Tal der Loquitz. Die ältesten Teile der erhaltenen Anlage gehen in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Vermutlich wurde die Burg in dieser Zeit von den Grafen von Orlamünde zur strategischen Absicherung ihres Besitzes gegen die Grafen von Diessen-Andechs-Meranien ausgebaut. Nach wechselvoller Geschichte fiel sie 1427 an Markgraf Friedrich I. von Brandenburg.
Die Festung Rosenberg über Kronach war eine der großen Landesfestungen der Fürstbischöfe von Bamberg, die die ursprüngliche Burg Rosenberg im Laufe der Jahrhunderte von einer mittelalterlichen Schutzburg zum Renaissanceschloss und später zum neuzeitlichen Festungskomplex ausbauten. Die niemals eroberte Anlage gilt mit ihren verschiedenen Bauabschnitten als herausragendes Beispiel für die Entwicklung des Wehrbaus in Deutschland.
Die Plassenburg über der Stadt Kulmbach gilt heute als eines der imposantesten und größten Renaissancebauwerke Deutschlands und ist noch heute das Wahrzeichen der Stadt. Die Plassenburg wird vermutlich 1135 von Graf Berthold II. von Andechs errichtet, der sich als „comes de Plassenberch“ bezeichnete. Nach dem Tod des letzten Andechs-Meraniers, Herzog Otto VIII., fällt die Plassenburg mit anderen Besitztümern an die mit ihm verschwägerten Grafen Hermann III. und Otto III. von Orlamünde. 1328 werden Teile der Herrschaft Plassenburg an Burggraf Johann II. von Nürnberg verpfändet, der sie 1340 ganz in Besitz nimmt.
Eine wesentlich ältere Zeitphase wird durch die Heunischenburg auf dem 486 Meter hohen Bergsporn des Wolfsbergs zwischen dem Kronacher Stadtteil Gehülz und der Ortschaft Burgstall bei Mitwitz dargestellt. Sie gehört bereits der späten Urnenfelderzeit an. In ihrer Blütezeit im 9. Jahrhundert v. Chr. war sie die älteste aus Stein gebaute Befestigungsanlage nördlich der Alpen, die heute archäologisch untersucht und nachzuweisen ist. Die Befestigung diente vermutlich zur Überwachung einer Kupfer- und Zinnhandelsstraße ins Fichtelgebirge.
Deutlich jünger und als Sitz einer begüterten Landadelsfamilie von gänzlich anderem Charakter ist das Wasserschloss Mitwitz. 1266 erstmals urkundlich erwähnt, fällt die Anlage 1425 an die in der Umgebung reich begüterten Herren von Rosenau, die viele Jahre in Coburg als Münzmeister belegt sind. Ende des 16. Jahrhunderts ließ Hans Veit I. von Würtzburg das Schloss durch den Baumeister Daniel Engelhardt, der zuvor den Ausbau der Festung Rosenberg in Kronach geplant hatte, in repräsentativer Form im Stil der Renaissance erneuern. Die Anlage wurde 1977 bis 1989 durch den Landkreis Kronach saniert, der dafür ein 99-jähriges Nutzungsrecht erhielt.
Links:
Westroute: https://module.tourinfra.com/fwv/details.php?id=115604
Ostroute: https://module.tourinfra.com/fwv/details.php?id=115605
Erlebnis
Frankenwald: Wandern auf dem Burgenweg