Einlaufsuppe
Suppen sind in vielfältigen Variationen genuiner Teil der oberfränkischen Kulinarik. In der traditionellen Küche gehörte zumindest am Sonntag zur mittäglichen Speisefolge eine gute Suppe, die die Geschmacksnerven auf den nachfolgenden Bratengang vorbereitete. In der Alltagsküche dienten Suppen auch häufig zur Verwertung von Resten oder als Magenfüller für die nicht ganz so üppigen Hauptgänge. Aber auch als Fastenspeisen haben Suppen hierzulande eine lange Tradition. In vielen alten Rezeptbüchern werden mit dieser Zweckbestimmung häufig Wassersuppen genannt, die mit wenigen, fleischlosen Einlagen aufgewertet werden können.
Ein altes, vielfältig verwendbares Suppenrezept aus dem Frankenwald beschreibt die Einlaufsuppe, die wahlweise aus Gemüse- oder Fleischbrühe gekocht werden kann. Dazu stellt man aus Eiern und Mehl einen dünnflüssigen Teig her, den man unter Rühren tropfenweise in die kochende Suppe einfließen lässt. Der Teig bindet flockenartig ab und gibt der dünnen Suppe mehr Gehalt. Dazu würzt man mit Salz und Muskat und streut Schnittlauch oder Petersilie in die Suppe.
Diese Grundrezeptur der Einlaufsuppe kennt verschiedene Varianten, auf die wir kurz verweisen wollen. So kann man zum Binden der Suppe auch einfach ein paar Eier verschlagen und kräftig unter die kochende Suppe rühren. Diese Eiereinlaufsuppe oder Eierbrüh wird gelegentlich auch als Soße zu Fleischgerichten, insbesondere zu Backhuhn serviert. Eine weitere Variante ist die Pfannkuchensuppe, bei der die Einlage aus Eiern und Mehl zu einem Pfannkuchenteig verarbeitet und ausgebacken wird. Den fertigen Pfannkuchen rollt man auf, schneidet daraus feine Streifen und gibt diese als Einlage in die fertige Suppe.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig und zur Fastenzeit genießen.
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt, Rezept Kerstin Rentsch.
Rezept
Zutaten:
2 Eier, 2 – 3 EL Mehl, 1 1/2 l Brühe. Salz, Muskatnuss, Schnittlauch oder Petersilie.
Zubereitung:
Eier und Mehl mit 1 – 2 EL Wasser zu einem dünnflüssigen Teig verrühren. Die Brühe aufkochen, den Teig tropfenweise unter Rühren in die heiße Suppe einfließen lassen, so dass er sofort abbindet. Noch einmal alles aufkochen lassen. Mit Salz und Muskatnuss abschmecken und mit gehacktem Schnittlauch oder Petersilie bestreuen.