Fränkische Kräuterbitter

Kräüterlikör, Halbbitter, Magenbitter
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Als Kräuterbitter oder einfach als „Bitter“ werden Spirituosen mit einer vorherrschend bitter-süßen Geschmackskomponente aus Kräutern, Wurzeln und anderen Gewürzen bezeichnet. Nach EU-Richtlinien muss ein Kräuterbitter mindestens 15 % Alkohol enthalten. Viele als Bitter oder auch Halbbitter bezeichneten Spirituosen enthalten zur Aromatisierung und Verbesserung der Geschmacksnuancen zudem Zucker. Bei den klassischen Bitter-Spirituosen liegt der Gehalt an Zucker deutlich unter 100g/Liter. Bei den Halb- oder Kräuterbittern kann er höher sein. Man bezeichnet diese dann auch als Kräuter- oder Bitterliköre.

Bitter, Kräuterbitter, Halbbitter, Bitterliköre oder auch Magenbitter werden in ganz Europa hergestellt. Sie haben ihren Ursprung im überlieferten Wissen von der Heilkraft der Pflanzen und wurden in früheren Zeiten in vielen alten Klosterlaboratorien und Apotheken als gesundheitsfördernde Essenzen hergestellt. Die Mehrzahl der auch heute noch hergestellten Bitterspirituosen und Bitterliköre enthält verdauungsfördernde Wirkstoffe, aber z.B. auch Essenzen zur Stärkung des Herzens, Anregung des Kreislaufes oder zur Linderung bei Gicht und rheumatischen Beschwerden.

Auch in Oberfranken sind Bitterliköre sehr beliebt und werden in großer Sortenvielfalt hergestellt. Ein typischer fränkischer Bitter oder auch Halbbitter enthält mindestens 30% bis 56 % Alkohol und wird mit Auszügen aus oft mehr als 30 Kräutern, Früchten, Wurzeln, Schalen, Rinden und anderen Gewürzen aromatisiert. Dabei kann allerdings eine Droge wie beispielsweise Blutwurz, Arnika, Kalmus, Minze oder Galgant dominieren. Viele Hersteller von Bitter- oder Halbbitterlikören in Oberfranken verwenden alt überlieferte Hausrezepturen, die auch heute noch hoch geschätzt werden.

Zur Herstellung eines Bitters wird Branntwein oder Monopolalkohol (96 Vol%) verwendet, der mit einer abgestimmten Kräuter- und Gewürzmischung aromatisiert wird. Dazu werden die ausgewählten Drogen im Alkohol sorgfältig mazeriert und mit einer fein abgestimmten Menge an Zucker, Honig oder Glykosesirup vermischt. Viele unserer Destillateure legen Wert darauf, nur Beeren, Kräuter, Wurzeln und natürliche Gewürzaromen zu verwenden. Einige wenige sammeln fast ausschließlich heimische Wildkräuter und Früchte und kombinieren diese mit ausgewählten Essenzen. Was dabei heraus kommt, kann sich wahrhaftig sehen und schmecken lassen. Daher können wir einen würzigen fränkischen Bitter oder einen aromatischen Kräuterbitter nach dem Essen nur bestens empfehlen.

Jahreskalender:

Sie können die Spezialität ganzjährig genießen.

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt,

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