Bayreuth: Landwirtschaft erleben in den landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken
Bayreuth
Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth sind aus der 1863 gegründeten ersten landwirtschaftlichen Fachschule Oberfrankens hervorgegangen und dienen der Aus- und Fortbildung junger Landwirte und Landfrauen. Das dazu gehörende Lehrgut mit seiner landwirtschaftlichen Nutzfläche von rund 130 ha (65 ha Ackerland, 65 ha Grünland) unterstützt die schulische Ausbildung. Zum Betrieb gehören zwei Herden von insgesamt 60 Mutterkühen, darunter 30 Fleckviehkühe mit einem hornlos vererbenden Fleckviehbullen sowie eine Gelbviehherde mit 30 Kühen und einem Bullen. Außerdem ist die Haltung von alten Geflügelrassen zur Freilandlegehennenhaltung mit rund 200 Hühnern in Planung. Weiterhin gibt es eine kleine Herde Coburger Fuchsschafe.
Neben der Ausbildung der Landwirte und Landfrauen betreibt das Bezirkslehrgut auch Öffentlichkeitsarbeit für Jedermann. In einem vielfältigen Angebot werden Kindern und Erwachsenen verschiedene landwirtschaftliche Themen vorgestellt. So wird z.B. in spielerisch aufgebauten Lehr- und Sachprogrammen für Kinder im Vorschul- oder Schulalter der Weg des Getreides vom Acker bis zum Mehl oder bis zum Futter für Tiere dargestellt. Durch Fühlen und Riechen verschiedenster landwirtschaftlicher Erzeugnisse wird die Sensorik bei Vorschulkindern geschult. Schulkinder erleben durch die Darstellung wichtiger Zusammenhänge einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung Anschauungsunterricht pur. Auch Erwachsene finden z.B. rund um das Thema Energielandwirtschaft oder moderne Weiderindhaltung viele Themen, die die zeitgemäße Landwirtschaft in ihrem vielfältigen Aufgabenspektrum erklären.
Im Rahmen verschiedener Programme wie „Erlebnis Bauernhof, Lernen, Erleben, Aktiv sein!“ oder „Lernort Bauernhof“ werden Kinder in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Bayreuth an vielfältige Themenbereiche der modernen Landwirtschaft herangeführt. Das 130 ha große Betriebslehrgut am Stadtrand von Bayreuth ist selbst ein mustergültiger landwirtschaftlicher Betrieb, auf dem man von der Rinder-, Schaf- und Hühnerhaltung bis zum Betrieb eines Biomasse-Heizwerkes mit Hackschnitzel viel entdecken, erleben und erfahren kann. Unter anderem werden ein bis zweistündige Führungen zu Themen wie: „Vom Korn zum Brot“, „Vom Huhn zum Ei“, „Von der Kuh zum Rindfleisch“, „Vom Schaf als Landschaftspfleger bis hin zur Wolle“, „Lebensraum Boden“, „Mit moderner Landtechnik in die Zukunft“ und vieles mehr angeboten.
Anhand des Lehrpfades „Grüner Pfad“ geht es dann hinaus auf die Ackerflächen des Lehrgutes. Hier werden typische Ackerkulturen großflächig angebaut und beschrieben. Ebenso erhält man Informationen zur Grünlandnutzung. Beim Informationsstand an der Schafkoppel mit Coburger Fuchsschafen wird die Bedeutung der Schafhaltung in der Region erläutert. Weitere Stationen zu den Themen Nachwachsende Rohstoffe und Rinderhaltung sind in Entstehung. Der Lehrpfad kann jederzeit auch ohne Anmeldung besichtigt werden.
Wer sich für eine Führung oder ein Erlebnisprogramm interessiert, findet unter http://www.lla-bayreuth.de/files/2_Wir/oeffentlichkeitsarbeit.php verschiedene Vorschläge.
Kulinarisches:
Den Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) in der Adolf-Wächter-Straße in Bayreuth liegt nicht nur sehr viel an der Ausbildung junger Landwirte. Da viele Kinder und Jugendliche mit der praktischen Landwirtschaft kaum noch in Berührung kommen, wird auch die kindgerechte Vermittlung von Wissen über die Landwirtschaft zunehmend ein Aufgabenfeld. Dabei kann das Bezirkslehrgut Bayreuth für Vorschulgruppen und dem praxisorientierten Unterricht an Schulen ein ideales Umfeld bieten.
Meist führt der erste Weg der Kinder zu den verschiedenen Tieren des Lehrgutes. Schafe dürfen nach Herzenslust gefüttert und gestreichelt werden. Die neugierige Rinderherde betrachten viele lieber mit etwas Abstand. Im künftigen mobilen Hühnerstall werden weiße und braune Eier der gackernden Hühnerschar durch die Eier-Sortier-Maschine geschleust. Anhand verschiedener Getreideproben wird deren Verwendung vom Popcorn bis zum Roggenbrot erläutert.
Im Frühherbst kommt dazu noch etwas ganz Besonderes: dann dürfen die Kinder Kartoffeln graben, ein Kartoffelfeuer schüren und zum Abschluss des Tages einen großen Topf voll frisch gekochter Kartoffeln mit Butter und Salz aus der LLA-Küche verputzen.
Übrigens werden viele Erzeugnisse des Bezirkslehrgutes im eigenen Hofladen verkauft. Hier erhält man u.a. verschiedene Fleisch- und Wurstwaren von den hofeigenen Rindern und Schafen.
Erlebnis
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