Effeltrich: Georgiritt und Georgiprozession

Landkreis Forchheim
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In der Ortschaft Effeltrich am Eingang zur Fränkischen Schweiz und zu Füßen des sagenumwobenen Hetzles werden Brauchtum und Tradition hochgehalten. Hier trägt man an hohen Feiertagen die überlieferten farbenfrohen Trachten und pflegt den Plausch unter der 1.000-jährigen Linde. Diese bildet mit der trutzigen Kirchenburg das Ortszentrum. Einige malerische Fachwerkhäuser mit bodenständigen Bauerngärten haben dem Drang zur Renovierung erfolgreich widerstanden. Vor allem ein Brauchtum, das in Franken selten geworden ist, wird alljährlich am Ostermontag gepflegt: der Georgi-Ritt vormittags und die Trachtenprozession am Nachmittag.

Über hunderte Pferdefreunde strömen am Ostermontag nach Effeltrich, um Gottesdienst, Pferdesegnung und Ritt rund um die Kirche und die alte Tanzlinde mitzuerleben. Seinen Ursprung hat das Brauchtum in ländlichen Gegenden, wo man in früheren Jahrhunderten besonders auf die Arbeitsleistung der Zug- und Reittiere angewiesen war. So ließ man diese zu Beginn des bäuerlichen Wirtschaftsjahres segnen, um sie auf die Fürsprache von Heiligen vor Unheil zu bewahren.

St. Georg, der Patron der Effeltricher Kirchenburg, gilt als Schutzherr der Ritter, Reiter und Soldaten sowie der Schutzbedürftigen. Besondere Verbreitung hat die Legende vom Drachenkampf gefunden, weshalb Georg gerne als wehrhafter Ritter zu Pferd mit der Lanze in der Hand dargestellt wird. In der Zeit der Kreuzzüge wählten ihn viele Rittergeschlechter zum Patron ihres Hauses.

Aus diesem Bezug zu Reitern, Rittern und Kriegsleuten war es naheliegend, den Heiligen auch zum Schutzpatron der Pferde zu ernennen. Deshalb werden an manchen Orten, die einen Bezug zu diesem Heiligen haben, rund um dessen Namenstag am 23. April Reiterprozessionen veranstaltet. In Effeltrich, wie an verschiedenen anderen Orten, hat man diesen Brauch auf den Ostermontag verlegt, da der Georgi-Tag kein allgemeiner Feiertag mehr ist.

Der Effeltricher Georgi-Ritt beginnt um 9.15 Uhr mit einer Messe in der Georgskirche. Anschließend erteilt der Pfarrer den vor der Kirche wartenden Reitern und Pferden den Segen und führt beim anschließenden Georgi-Ritt um die Kirchenburg und die 1.000-jährige Linde den Reiterzug auch selbst zu Pferd an, begleitet von Musikern des Effeltricher Musikvereins. Dabei wird eine über 500 Jahre alte Figur des reitenden Hl. Georg mitgetragen. Am Nachmittag folgt um 14 Uhr eine Andacht in der Kirche und eine anschließende kurze Prozession zu Fuß um das Kirchenviertel, zu der die Mitwirkenden ihre schönen, farbenprächtigen Trachten tragen. Hierzu gehört auch der kunstvolle „Hohe Kranz“, der von den unverheirateten Frauen aufgesetzt wird. Die verheirateten Frauen tragen die stattliche Festtagstracht mit dem breitflügeligen weißen Kopftuch.

Der Effeltricher Georgi-Ritt und die Prozession gehören zu den Höhepunkten im Effeltricher Pfarrleben. Beachtlich ist, dass dieses Brauchtum hier noch vollkommen authentisch gepflegt wird. So wundert es auch nicht, dass zum Fest zahlreiche Zuschauer herbeiströmen, denn dieses Schauspiel ist wirklich einmalig. Im Pfarrhof am Kirchplatz organisiert außerdem die Pfarrei jährlich zu diesem Tag eine Ausstellung zu einem fränkischen Thema.

Übrigens sollte man bei einem Besuch auch unbedingt die Gelegenheit nutzen, um die schöne Kirchenburg anzusehen. Sie gehört zu den am besten erhaltenen Anlagen in Oberfranken. Eine erste Kirche bestand schon im 13./14. Jahrhundert. Ihr Ausbau zum befestigten Friedhof erfolgte, wie in der Region typisch, in der Zeit der Markgrafenkriege (1449 -1450), als die Truppen des Markgrafen Albrecht Achilles die Reichsstadt Nürnberg bedrohten und das umliegende Land verwüsteten. Die auf fünfeckigem Grundriss um die Kirche geführten hohen Wehrmauern sind an den Ecken mit Türmen und zahlreichen Schießscharten bewehrt. Über dem Tor im Südwesten befindet sich in einer Nische mit Kielbogen die frühgotische Statue des Heiligen Georg zu Pferd. Daneben stehen in drei rechteckigen Nischen gefaste spätgotische Statuen der Heiligen Sebastian, Georg und Laurentius aus einer Nürnberger Werkstatt (um 1500/1520).

Im Inneren rechts vom Kirchenportal sucht in einer modernen Darstellung (von Harro Frey) der Drache erneut den Kampf mit dem Heiligen Georg. In der Kirche grüßt auf dem linken Seitenaltar die schöne Madonna von Effeltrich mit dem Jesuskind, flankiert von den Heiligen Katharina und Barbara. Die Füllungen der Chorstühle entfalten die Schöpfungsgeschichte (von Emil Wachter) in zehn Bildern.

Kulinarisches:

Bei der Liebe der Effeltricher zu Brauchtum und Tradition wundert es nicht, dass es zum Georgi-Tag auch eine besondere fränkische Spezialität gibt, die Georgi-Küchlein. Es handelt sich dabei um die in Effeltrich gebräuchliche Form der „ausgezogenen“ Krapfen, die von fleißigen Küchleinbäckerinnen aus der Pfarrei am Tag der Prozession selbst ab vier Uhr früh zubereitet werden. Die Georgi-Küchlein werden aus einem besonderen Hefeteig gebacken. Sie haben ein verhältnismäßig kleines Fenster und einen dicken Rand.

Übrigens hat auch der seit 1121 belegte Name des Dorfes Effeltrich einen kulinarischen Bezug. Übersetzt aus dem Althochdeutschen heißt dieser etwa „die Apfelreiche“. Damit spielt der Ortsname auf die schon in früher Zeit bedeutende Obstbaumzucht des Forchheimer Landes an, die bis auf einen karolingischen Königshof in Forchheim zurückgeht. Die Königshöfe Karls des Großen (768-814) dienten in ihrer Umgebung als Mustergüter für fortschrittliche Anbau- und Kulturmethoden. Karl der Große hat dazu genaue Anweisungen hinterlassen, aus denen hervorgeht, welche Obst und Gemüsearten gezüchtet wurden. Es ist anzunehmen, dass sich bei Effeltrich ein Apfelgarten befand, nach dem der Ort den schönen Name „Ort mit vielen Apfelbäumen“ oder „Apfelreich“ erhielt. Die Baumschulen rund um Effeltrich führen noch die alten robusten Apfelsorten im Angebot, die weniger Spritzmittel brauchen als neuere Züchtungen.

Termin:

Die Effeltricher Reiterprozession findet am Ostermontag statt.

Der genaue zeitliche Ablauf wird auf der Homepage der Kirchengemeinde dargestellt: http://www.kirche-effeltrich.de

Kombination: Besichtigung der umliegender Kirchen in Kersbach, Pinzberg und Neunkirchen.

Saison:

zu Ostern

Weitere Veranstaltungen:

In Effeltrich finden mit der Fronleichnamsprozession, dem Fosalecken (Winteraustreiben in der Faschingszeit), dem Tanz um die tausendjährige Linde und vielen Trachtenveranstaltungen zahlreiche sehenswerte Feste statt. Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Effeltrich: http://www.effeltrich.de Ein weiterer Georgiritt wird in Gunzendorf veranstaltet. Er führt zur nahegelegenen Senftenbergkapelle.

Links:

http://www.kirche-effeltrich.de
http://www.effeltrich.de

Erlebnis

Effeltrich: Georgiritt und Georgiprozession

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