Fränkische Schweiz: Scharfe Wochen
Fränkische Schweiz
Kren, Kree oder Meerrettich gehört zu den bis ins Mittelalter zurück gehenden traditionellen Gärtnerkulturen in der Region um Forchheim und Nürnberg sowie im Bamberger Land. Heute wird Kren vor allem um das oberfränkische Forchheim und um das mittelfränkischen Baiersdorf feldmäßig angebaut. Aus dieser Region stammt inzwischen der größte Teil des in Bayern unter der geschützten Herkunftsbezeichnung „bayerischer Meerrettich“ vermarkteten Krens. Seit Juli 2010 gehört er unter diesem Namen zum Projekt „Weltgenusserbe Bayern“, das – unterstützt von der EU-Kommission – das kulinarische Erbe Bayerns und seine regionale Identität im In- und Ausland bekannt machen soll.
Grund genug, das Thema Kren auch in der Gastronomie der Fränkischen Schweiz besonders zu bewerben! Auf Initiative der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz haben sich ausgewählte Wirte der Region Fränkische Schweiz zusammen getan, um jeweils im Oktober ein besonderes Speiseangebot von mindestens drei Gerichten rund um die würzig-scharfe Krenwurzel anzubieten. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, denn vom traditionellen Tafelspitz mit Krensoße über Karpfen, Forelle, Zander oder Waller im Krensud, von der Hasenroulade mit Krenfüllung bis zu fränkischen Krennudeln mit Gemüse ist alles denkbar, was den Gaumen mit würziger Schärfe anspricht.
Die ausrichtenden Wirte werden mit ihren Angeboten in einem Flyer verzeichnet, der bei der Tourismuszentrale der Fränkischen Schweiz aufliegt. Näheres finden Sie auch im Internet unter: http://www.fraenkische-schweiz.com/de/schmecken/regionale-spezialitaeten/.
Alljährlich im Oktober wird also in vielen Wirtschaften der Fränkischen Schweiz verschärft gekocht. Die beteiligten Wirte legen sich ins Zeug, um immer neue, phantasievolle Krenrezepte zu kreieren, die ein würzig-scharfes Feuerwerk an Zunge und Gaumen entfachen. Gerade auch gesundheitsbewußte Genießer kommen dabei auf ihre Kosten, denn Kren enthält viele gute Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärken, den Kreislauf anregen und den Stoffwechsel aktivieren. Also versäumen Sie nicht die Scharfen Wochen in der Fränkischen Schweiz, um wieder einmal auf den Krengeschmack zu kommen!
Aber nicht nur kulinarisch lockt die Fränkische Schweiz im Herbst. Wanderer, Radfahrer, Urlauber und Tagesgäste finden hier ein phantastisches Tourenangebot, um die herrlichen Licht- und Farbenspiele der Jahreszeit zu erleben. Wie wäre es also mit einer Wanderung, einer Radtour oder auch nur einem kurzen Spaziergang und anschließender Einkehr bei einem der vielen Wirte, die in den Scharfen Wochen herzhaft-würzige Krengerichte servieren. Schöner kann man Landschaft und Genuss nicht kombinieren!
Kulinarisches:
Unbestreitbar ist die Beliebtheit des Krens in der fränkischen Küche. Im Herbst geerntet, passt er vorzüglich zu allen Arten „blau“ gekochter, gebackener und geräucherter Fische, wie Karpfen und Forelle. Aber auch zur gekochten Rinder- oder Ochsenbrust ist er in einer sämigen Soße ein Klassiker. Frisch gerieben oder tafelfertig zubereitet, nimmt man ihn gerne zu heißen Wienern oder anderen Siedewürsten sowie zur fränkischen Wurstplatte. Schließlich ist Kren eine vorzügliche und wohlschmeckende Ergänzung zu verschiedenen Kohlarten, zum frischen Salat aus roten und gelben Rüben oder auch zu pikanten Suppen. Wer die durchdringende Schärfe des frisch geriebenen Krens reduzieren will, löscht ihn mit geschlagener Sahne, ausgelassener Butter, Essig und Öl oder heißer Brühe ab oder greift zu tafelfertigen Zubereitungsformen aus heimischer Produktion.
Auch wenn Kren in vielen Regionen wild wächst, gehört sein feldmäßiger Anbau zu den arbeitsintensiven Sonderkulturen, die ein umfangreiches Wissen und intensive Pflege verlangen. Eine alte Bauernweisheit besagt daher: „Ein Acker mit Kren will seinen Herrn jeden Tag seh’n!“ Kren liebt tiefgründige, nährstoffreiche und lockere Böden und eine konstante Feuchtigkeit. In der Fränkischen Schweiz, um Forchheim und Baiersdorf findet er ideale Voraussetzungen, weshalb sich hier zahlreiche Krenbauern auf seine Erzeugung spezialisiert haben. Wegen seiner Ansprüche an die Nährkraft des Bodens wird Kren nur alle drei Jahre auf demselben Acker gepflanzt. „Krenfechser“, also die Triebe für die Kultur des nächsten Jahres, schneidet man aus den Wurzeln der im Herbst geernteten Stangen. Man überwintert sie in Mieten und lässt sie nach der Frostperiode auf Länge geschnitten und gebündelt zunächst in hellen Räumen treiben. Ab April werden die treibenden Fechser mit dem Kopf nach Osten in vorbereitete Ackerfurchen gesetzt. Wenn die Wurzeln ab Mai gut austreiben, beginnt das sog. „Köpfen“, bei dem man die schwachen Triebe entfernt und nur die kräftigen weiter wachsen lässt. Sind diese dann im August zu kräftigen Stangen heran gewachsen, werden sie zu zwei Dritteln frei gelegt und alle seitlich austreibenden Wurzeln entfernt. Dann lässt man die Stangen bis Oktober reifen, zieht sie zur Ernte ganz aus dem Boden und bereitet sie zum Einlagern oder zur Weiterverarbeitung vor.
Termin:
Rund um die Scharfen Wochen finden an verschiedenen Orten der Fränkischen Schweiz abgestimmte Rahmenveranstaltungen statt. In verschiedenen Volkshochschulen kann man z.B. Kochkurse belegen, um den richtigen Umgang mit der scharfen Wurzel zu erlernen.
Weitere Rezepte zum Nachkochen von der Vorspeise bis zum Dessert gibt’s auf der Seite: http://www.fraenkische-schweiz.com/de/schmecken/regionale-spezialitaeten/.
Hier finden Sie auch weitere Angebote extra zu den Scharfen Wochen.
Links:
http://www.fraenkische-schweiz.com/de/schmecken/regionale-spezialitaeten/
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Fränkische Schweiz: Scharfe Wochen