Gößweinstein: Wandern, Wallfahren und Genießen im Herzen der Fränkischen Schweiz

Landkreis Forchheim
  • Gößweinstein: Wandern, Wallfahren und Genießen im Herzen der Fränkischen Schweiz
  • Gößweinstein: Wandern, Wallfahren und Genießen im Herzen der Fränkischen Schweiz

Im Herzen der Fränkischen Schweiz, dem „Schlupfwinkel Deutschen Gemüts“, das der Schriftsteller Hans von Aufseß einst beschrieb, liegt der Luftkurort Gößweinstein. Das Panorama des Ortes krönt eine Burg, die Richard Wagner als Vorbild für die Gralsburg seines „Parsifals“ gedient haben soll, und die barocke Wallfahrtsbasilika Balthasar Neumanns. Im Tal liegt der Ortsteil Behringersmühle, der schon im 19. Jahrhundert als „Sommerfrische“ bekannt war. Eine Attraktion in den Sommermonaten ist die „Dampfbahn Fränkische Schweiz“, deren Zielbahnhof hier liegt.

Auch ohne Auto können Sie das Ferienzentrum Gößweinstein von den Bahnhöfen Forchheim, Ebermannstadt, Pegnitz und Gräfenberg aus erreichen. Im VGN-Tarif verkehren von dort aus öffentliche Buslinien nach Gößweinstein. Neben der Besichtigung von Burg, Wallfahrtskirche und Wallfahrtsmuseum ist der Ort Ausgangspunkt zahlreicher attraktiver Wanderungen. Danach laden gemütliche Gasthöfe zur Einkehr. Und wer sich von der schönen Tour auch ein kulinarisches Erinnerungsstück mitnehmen möchte, hat dazu bei Bäckern und Metzgern am Ort beste Gelegenheit.

Nahe beim Zusammenfluss von Wiesent, Ailsbach und Püttlach, bei Behringersmühle, liegt Gößweinstein. Historischer Ausgangspunkt des Ortes ist eine markante Höhenburg, die bereits 1076 erwähnt wird. Vom Namen ihres vermutlichen Erbauers, einem Grafen Gozwin, leitet sich der spätere Ortsname ab. Einer viel erzählten Überlieferung nach soll Richard Wagner in der Burg Gößweinstein das Vorbild seiner Gralsburg für die Oper Parzival gefunden haben, als er 1879 die Gegend mit seiner Familie bereiste. Die Forschung vermutet allerdings höchstens einen allgemeinen Vergleich aufgrund der exponierten Lage der Burg, die zum Zeitpunkt von Wagners Aufenthalt noch eher als baulich bescheidene Anlage bestand. Der Ausbau zur romantischen Anlage mit hochaufragendem, Zinnen geschmückten Turm erfolgte erst nach 1890 unter dem neuen Eigentümer Edgar von Sohlern. Die Burg kann gegen einen moderaten Eintrittspreis täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr (Mittwoch Ruhetag) besichtigt werden (siehe: www.burg-goessweinstein.de).

Bekannter noch als die Burg ist heute die Basilika Gößweinstein, die als spirituelle und kirchliche Mitte der Fränkischen Schweiz gilt. Bereits 1071 soll an ihrer Stelle eine erste Kapelle bestanden haben. Unter dem Patronat der Hl. Dreifaltigkeit wurde vermutlich 1240 eine Kirche durch Konrad und Kunigunde von Schlüsselberg gestiftet, auf die auch das Zisterzienserinnenkloster Schlüsselau zurückgeht. Die Wallfahrt nach Gößweinstein, die bald einen solchen Ansturm fand, dass man verschiedene Ausweichkapellen errichten musste, wird vermutlich erst im 16. Jahrhundert begründet. Erst nach langem Zögern wurde 1729 Balthasar Neumann der Auftrag zum Neubau einer Wallfahrtskirche erteilt, deren Rohbau 1739 geweiht wurde. Die Arbeiten an der Ausstattung wurden durch einen verheerenden Brand im Jahr 1746 unterbrochen, der den Dachstuhl der Kirche und umliegende Häuser schwer beschädigte. Heute gilt Gößweinstein als der größte Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands. Jährlich ziehen rund 140 Wallfahrtsgruppen vor allem aus den Bistümern Bamberg und Würzburg, dem Obermaingebiet und der Oberpfalz hierher. Nicht zuletzt der bemerkenswerte Bestand von über hundert lebensgroßen Wachsfiguren (Wickelkinder, Kinder und Erwachsene) im Wallfahrtsschatz, die auf eine spezielle Art des Votivbrauchtums in Franken zurückgehen, gab den Anlass im ehemaligen Messner- und Schulhaus neben der Kirche das Wallfahrtsmuseum des Erzbistums Bamberg zu errichten. Auf ca. 275 m² Ausstellungsfläche spannt das Museum den konzeptionell-didaktischen Bogen vom multireligiösen Phänomen Pilger bis zur Dreifaltigkeitswallfahrt in Gößweinstein. Panoptiken und Videostation bieten Schlaglichter und Einführungen in das religiöse Reisen der Weltreligionen. 2000 Jahre christliche Wallfahrt präsentieren sich in einer Zeitleiste, visualisiert durch Spielkarten, dazwischen Vitrinen zu den drei Fernpilgerzielen Jerusalem, Rom und Santiago. Verschiedene Sonderausstellungen und Veranstaltungen locken im Jahresverlauf Besucher aus ganz unterschiedlichen Motiven zu einem spannenden Museumsaufenthalt hierher.

Rund um Gößweinstein finden Kurz- und Langzeiturlauber zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung von der Ballonfahrt zur Kajaktour und von der Höhlenführung bis zum Klettererlebnis (http://www.ferienzentrum-goessweinstein.de/freizeit-erholung/). Die Vielfalt und Schönheit der Landschaft rund um den Ort entdecken Sie auf hervorragend ausgebauten und beschilderten Wanderwegen, die der Verkehrs- und Heimatverein Gößweinstein unterhält (http://www.ferienzentrum-goessweinstein.de/freizeit-erholung/wandern/). Die gesamte Fränkische Schweiz bietet ideale Lebensräume für seltene Fauna und Flora, die es oft nur noch hier gibt. Zu den botanischen Besonderheiten rund um den Ort gehört die Gößweinsteiner Mehlbeere, die ausschließlich hier zu finden ist.

Ein besonderer Tipp für alle Liebhaber alter Eisenbahnromantik: zum Ortsteil Behringersmühle verkehren von Ebermannstadt aus zwischen dem 1. Mai und Ende Oktober an Sonn- und Feiertagen sowie zu verschiedenen Sonderveranstaltungen historische Züge des Vereins „Dampfbahn Fränkische Schweiz“, darunter verschiedene dampfbetriebene Lokomotiven, Diesellokomotiven und ein Dieseltriebwagen. Der am 5.10.1930 in Betrieb genommene Bahnhof Behringersmühle der alten Wiesenttalbahn ist Endstation der Strecke, die man natürlich auch in umgekehrter Richtung befahren kann (Näheres: http://www.dfs.ebermannstadt.de).

Kulinarisches:

Als alte und beliebte Ausflugregion bietet die Gegend um Gößweinstein zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Unter https://www.ferienzentrum-goessweinstein.de/de/schmecken/betriebe/gastronomie.html finden Sie ein ausführliches Verzeichnis der Gasthöfe und Gaststätten am Ort. Vom Gourmet-Menü bis zur zünftigen Wanderer-Brotzeit bleibt hier kein kulinarischer Wunsch offen. Zu den Spezialitäten der Region zählen Fisch- und Wildgerichte, Braten vom Juralamm, Spargel oder verschiedene Meerrettich-Kreationen während der „Scharfen Wochen“ im Herbst, dazu viele hausgemachte Brotzeiten und natürlich Kaffee und hausgebackene Kuchen.

Wer sich lieber mit Proviant versorgen oder die eine oder andere Spezialität mit nach Hause nehmen möchte, findet bei Bäckern und Metzgern in Gößweinstein eine hervorragende Auswahl. Die Bäckerei Brandes (Behringersmühle 6 und Am Marktplatz in Gößweinstein), der 4-Täler-Beck, zählt z.B. zu den besten Bäckereien Deutschlands. Die noch selbständig backende Handwerksbäckerei hat sich vor allem auf Roggenbrote zur Optimierung des gesunden Stoffwechsels spezialisiert, die auch mit der Post an viele begeisterte Kunden in ganz Deutschland verschickt werden. Viele Backwaren werden aus Naturland-Bio-Getreide erzeugt. Außerdem bäckt man hier zu 100 % mit Strom aus Wasserkraft. Zu den besonderen Angeboten gehören auch viele Wallfahrer-Spezialitäten wie der Gößweinsteiner-Wallfahrts-Roggenpfefferkuchen, einem Honigkuchen aus Roggen- und Dinkelvollkornmehl, Walnüsse, Honig, Orangeat, Zitronat, Mandeln, Gewürze und mehr, den Wallfahrer gerne als Mitbringsel mitnehmen.

Die Bäckerei und Konditorei Wirth (Pezoldstraße 21) hat sich auf Kuchen, Torten und Pralinen spezialisiert. Im eigenen Café kann man viele süße Spezialitäten gleich vor Ort genießen.

Die Metzgerei von Dietmar Winkler (Behringersmühle 4) bietet ein hervorragendes Sortiment typischer fränkischer Fleisch- und Wurstwaren, die sämtlich glutenfrei produziert werden. In der Balthasar Neumannstraße 41a finden Sie eine Filiale der Metzgerei Wehrfritz aus dem benachbarten Muggendorf. Von der Fleischauswahl bis zur Wursterzeugung nach handwerklicher Machart setzen beide Metzgereien auf Regionalität und Qualität. Typisch für die Region ist die Produktion von Dosenwurst, die man problemlos in Koffer oder Rucksack mit nach Hause nehmen kann.

Gebühr:

♦ kostenlos

Links:

http://www.burg-goessweinstein.de
https://www.ferienzentrum-goessweinstein.de/de/erleben/freizeit-erholung/
http://www.goessweinstein.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Gößweinstein
http://www.dfs.ebermannstadt.de
https://www.ferienzentrum-goessweinstein.de/de/schmecken/betriebe/gastronomie.html
http://www.4-taeler-beck.de/
http://www.metzgerla.de/
http://www.metzgerei-wehrfritz.de

Erlebnis

Gößweinstein: Wandern, Wallfahren und Genießen im Herzen der Fränkischen Schweiz

Zur Übersicht