Coburger Fuchsschafe

Goldfüchse, Coburger Füchse, Eisfelder Fuchsschafe, Eifeler Schafe, Ardenais, Solognotes, Rousse Tetes, Welsh Mountain Sheep
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Coburger Fuchsschafe gehören zu einer anspruchslosen, widerstandsfähigen alten Landschafrasse, die insbesondere in Mittelgebirgslandschaften mit kargen Böden und geringem Futterangebot zuhause ist. Die hübschen, mittelgroßen Tiere mit genetisch hornlosen Köpfen zeichnen sich vor allem durch ihre wunderschöne fuchsfarbig bis goldbraune Fellfarbe aus. Die Lämmer haben bei der Geburt ein rotbraunes Vlies, das sich nach einem halben Jahr Lebenszeit hellgoldig bis beige aufhellt. Häufig finden sich in diesem Goldenen Vlies auch dunklere Stichelhaare, die der verarbeiteten Fuchsschafwolle ein interessantes Farbenspiel verleihen. Viele Tiere haben außerdem einen Aalstrich.

Wie das Rhönschaf gehören die Coburger Füchse zur Gruppe der schlichtwolligen Landschafe. Als solche bezeichnet man Tiere, deren feine Grannenhaare in schlichten Wellungen fallen. Bei einer Feinheit von 33 bis 36 Mikron eignet sich Fuchsschafwolle bestens zur ungefärbten Verwendung zum Handspinnen, Weben und Filzen. Aber auch Gebrauchstextilien wie Teppiche und Wolldecken werden von spezialisierten Anbietern aus einem Teil der schönen Wolle hergestellt.

Das Fleisch der Tiere gilt bei Feinschmeckern als Delikatesse und wird über landwirtschaftliche Direktvermarktungen abgesetzt.

Zucht und Erhaltung der Coburger Fuchsschafe ist aufs Engste mit dem Namen Otto Stritzels, eines Schäfers- und Tuchmeisters aus dem Fichtelgebirge verwunden. Stritzel verwendete die Wolle der damals noch häufig vorkommenden Schafe für die Herstellung seiner Tweedtuche nach englischem Vorbild. 1943 begann er seine Zucht mit 30 Tieren des damals noch nicht als Rasse anerkannten Landschlags der Coburger Füchse. Diese Tiere waren mit einem Gewicht von 35 kg bei den Mutterschafen relativ klein und zeigten gefleckte Beine und Köpfe sowie changierende Fellfarben (Goldfuchs, Rotfuchs, Kohlfuchs). Durch das Einkreuzung von Böcken der Welsh-Mountain Rasse sowie von Solognote-Böcken und Texel- und Merinolandschafböcken wurde das Durchschnittsgewicht der Muttertiere auf ca. 60 kg erhöht.

1966 erreichte Stritzel mit seinem Schäfer Walther Rössle die Anerkennung der von ihm gezüchteten Coburger Fuchsschafe als Landschafrasse durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft. 130 Muttertiere seiner Herde wurden in das neu begründete Herdbuch aufgenommen.

Trotz dieses Erfolges und einer anfänglich deutlichen Zunahme der Herdbuchtiere ging die Zahl der Coburger Fuchsschafe in den 1970ger und 1980ger Jahren wieder stark zurück, so dass die Tiere inzwischen auf die rote Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt wurden. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich ihr Bestand, nicht zuletzt durch das Engagement der Schafhalterin Verena Täuber, etwas stabilisiert, gilt aber immer noch als gefährdet. In Bayern sind knapp 2000 Tiere im Herdbuch erfasst. Züchter und Schafhalter arbeiten aber überwiegend im Nebenerwerb. Als eine wichtige Maßnahme zur Bestandssicherung gilt die Abnahme und Weiterverarbeitung der schönen Wolle zu hochwertigen Textilien.

Literatur:

www.agfuchsschaf.de/
http://www.g-e-h.de/geh-scha/coburger.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Coburger_Fuchsschaf

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt

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