Fichtenspitzenhonig / Löwenzahnblütenhonig
Die traditionelle Kräuterküche kennt schon seit langem das einfache Verfahren, die Aromen von Pflanzen in Wasser zu lösen und durch Zucker zu konservieren. So stellte man aus verschiedenen Pflanzenaromen vor allem zu Heilzwecken Sirupauszüge her, von denen einige so gut schmecken, dass sie ohne weiteres auch als Brotaufstrich durchgehen.
Unter den verschiedenen Möglichkeiten möchten wir Ihnen Fichtenspitzen- und Löwenzahnblütenhonig als typische Spezialitäten vorstellen, die auch heute noch von einigen bäuerlichen Direktvermarktern und Kräuterpädagoginnen in Oberfranken hergestellt werden. Dabei ist der Name „Honig“ etwas irreführend, denn eigentlich handelt es sich um einen eingekochten Zuckersirup, der mit wässrigen Auszügen der Fichtenspitzen oder der Löwenzahnblüten aromatisiert wird. In Farbe und Konsistenz ähnelt er dem echtem Honig – und im Geschmack erinnert er tatsächlich an rauschende Fichtelgebirgswälder und blühende Wiesen. Wer sich wegen der verwendeten Zuckermengen Gedanken macht, darf sich bei diesen Genussprodukten ohne weiteres darauf berufen, dass sie auch viele wohltuende und gesundheitsfördernde Substanzen enthalten.
Aufbewahrung / Haltbarkeit:
Aufgrund des hohen Zuckeranteils sind Fichtennadel- oder Löwenzahnblütenhonig sehr lange haltbar.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig und im Frühjahr genießen.
Genusstipp:
Fichtenspitzen- oder Löwenzahnblütenhonig auf einem frischen fränkischen Landbrot oder einem knusprigen Bäckerbrötchen ist ein wahrer Hochgenuss. Man kann den feinen Sirup auch zum Aromatisieren von Obstsalat und Süßspeisen verwenden.
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt
Rezept
Zutaten:
2 große Handvoll voll frisch aufgeblühte Löwenzahnblüten oder frische grüne Fichtenspitzen (im Frühjahr gesammelt), 1 l Wasser, etwa 400 g Zucker oder brauner Kandis, evtl. etwas Zitrone.
Zubereitung:
Blüten oder Fichtenspitzen gut verlesen, in 1 l kaltem Wasser über Nacht stehen lassen; am nächsten Tag aufkochen und 1 Std. schwach köcheln lassen. Danach wieder über Nacht stehen lassen. Dann Blüten oder Fichtenspitzen herausnehmen und gut ausdrücken. Den Wasserauszug mit der entsprechenden Menge an Zucker oder Kandis leicht köchelnd (nicht kochend) langsam eindicken lassen. Dies kann 4 – 6 Stunden dauern. Der fertige Sirup hat eine dunkel rötliche bis braune Färbung. In Gläser abfüllen und verschließen.