Flecken
Fleckla, Dürra Küchla
Zu den zahlreichen Varianten der schmalzgebackenen dürren Küchlein in Oberfranken gehören die Flecken, die vor allem in der nördlichen Fränkischen Schweiz und der Obermain-Region um Kulmbach, Ködnitz,Thurnau und Obernsees gebacken werden. In Richtung Burgkunstadt werden sie auch Harrische oder Krüpfkuchen genannt. Sie gehören zu den alten Brauchtumsgebäcken, die früher nur an Kirchweihtagen oder zu besonderen Festen im Familienkreis gebacken wurden. Inzwischen bieten verschiedene Bäcker und Direktvermarkterinnen die knusprigen Flecken auch ganzjährig an.
Schon die alten Römer sollen eine Art Schmalzgebäck gekannt haben, das über dieKlosterbäckereien als Kirchweih- und Brauchtumsgebäck nach Nordeuropa tradiert wurde. Aus der ursprünglichen Bezeichnung „chaprun“ oder „kraffo“ = Haken soll der Begriff „Krapfen“ entstanden sein. In Grundteig und Ausformung entsprachen diese ohne Triebmittel hergestellten Ursprungsgebäcke aber eher den verschiedenen Varianten der dürren Küchlein, die in ihren verschlungenen Formen an Haken, Schleifen oder andere Gebilde erinnern können. Und auch in der Beliebtheit als Kirchweihgebäcke stehen diese Küchlein den heute üblichen ausgezogenen Krapfen nicht nach.
Flecken, Harrische oder Krüpfkuchen werden aus einem festen Knetteig hergestellt, zu dessen Lockerung reichlich Sauerrahm und etwas Arrak zugefügt wird. Sie sind manchmal etwas kleiner als die Geschnittenen Hasen des Bamberger Landes oder die Schneeballen aus Rothenburg o.T. Deshalb passen sie als leckere Nascherei zu jeder Kaffeetafel dazu.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig, zur Kerwa-Saison und an Festtagen genießen.
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt,
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