Kartoffelsackkloß
Um die Weiterentwicklung des aus Semmelscheiben hergestellten traditionellen Serviettkloßes zu den historisch betrachtet jüngeren Kartoffelklößen in Oberfranken zu beschreiben, eignet sich vorzüglich der Kartoffelsackkloß, der im Frankenwald häufig alternativ zu der einen oder anderen Art hergestellt wird.
Zu seiner Herstellung kocht man Kartoffeln und presst sie durch die Kartoffelpresse. Dann röstet man klein geschnittene Semmel- oder Weißbrotwürfel, mischt alles mit Ei, etwas Butter, Salz und Muskat zu einem Teig und füllt diesen in eine Baumwollserviette. Straff zugebunden, gart der Kloß in Gemüsebrühe und wird nach einer Stunde Garzeit als Beilage zu verschiedenen Braten, insbesondere zu Wild serviert.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig genießen.
Literatur:
Kerstin Rentsch, „Mit Leib und Seele“ Kochen und Backen im oberen Frankenwald, Tettau 2010 (S. 255)
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt, Rezept Kerstin Rentsch
Rezept
Zutaten:
500 g Kartoffeln, 2 EL Butter, 1 Ei, Muskatnuss, Salz, 100 g Semmelwürfel, 2 EL Butter zum Anrösten, etwas Mehl, 2 l Gemüsebrühe.
Zubereitung:
Die Kartoffeln kochen, durchpressen und abkühlen lassen. Die Semmelwürfel mit Butter anrösten. Mit dem Ei, 2 EL Butter und der Kartoffelmasse zu einem Teig verarbeiten. Eine Baumwollserviette mit Mehl bestäuben. Die Kartoffelmasse darauf geben und straff zubinden. An einem Kochlöffel in einen Topf mit Gemüsebrühe hängen und 1 Stunde langsam garen.
Zum Servieren nimmt man den Kloß aus der Serviette, schneidet ihn auf und richtet ihn mit brauner Butter und Schnittlauch an.