Kulmbacher Butterbrote

Saisonale Spezialität
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Wer braucht denn ein Rezept für Butterbrot? Zumindest alle diejenigen, die eine selten gewordene Kulmbacher Spezialität genießen wollen! Denn die Kulmbacher Butterbrote haben ganz und gar nichts mit einer Butter-bestrichenen Scheibe Brot zu tun. Zwar erinnert die Form daran, doch tatsächlich sind Kulmbacher Butterbrote Plätzchen: Flache, braune Gewürzplätzchen mit einer dicken Schicht aus weißem Zuckerguss.

Wie schaffen es Plätzchen in die Spezialitäten-Datenbank der Genussregion Oberfranken? Die Gewürzplätzchen gibt es in dieser Form wohl tatsächlich nur in Kulmbach – und auch hier werden sie immer seltener gebacken. Es sind würzige Weihnachtsplätzchen, die mit einer ganz speziellen Form ausgestochen werden. Durch die Form und den dicken Zuckerguss erinnern die Plätzchen in der Tat an halbe Butterbrot-Scheiben.

Im Laufe der Zeit sind sie etwas in Vergessenheit geraten. Die Journalistin Katrin Geyer hat die Geschichte der Kulmbacher Butterbrote recherchiert und oberfrankenweit keinen weiteren Hinweis auf die Spezialität gefunden. Offenbar hatten die Kulmbacher Familien unterschiedliche Rezepte für die Plätzchen, aber alle nutzten einheitliche Ausstechförmchen.
Zuletzt hatte eine Firma für Haushaltswaren in der Langgasse in Kulmbach diese Formen verkauft, hergestellt in einer Kleinserie auf Betreiben des Geschäftsinhabers. Als der sein Geschäft aufgab, gab es auch keine Förmchen mehr zu kaufen.

Daher hat die Lokalzeitung Bayerische Rundschau vor einigen Jahren die Aktion „Rettet die Butterbrote“ gestartet. Die Redaktion hat 500 Förmchen produzieren lassen, die Leser aufgerufen, ihre Familienrezepte zu schicken und eine Leser-Backaktion mit Genussbotschafter Hans-Dieter Herold gestartet. Die Aktion der Zeitung ist auf große Resonanz gestoßen. Drei Jahre in Folge ließ man in Zusammenarbeit mit den Museen im Mönchshof Förmchen anfertigen und verkaufte diese sehr erfolgreich.

Ein paar Hinweise für alle, die die Butterbrote nachbacken möchten: Wichtig ist in jedem Fall, dass der Teig nicht zu dünn ausgerollt wird und dass man nicht mit dem Zuckerguss spart. Die Zutaten sollten gut gekühlt sein. Und die Ruhezeit des Teigs ist ebenfalls wichtig.

Jahreskalender:

Die Spezialität passt besonders gut in die dunkle Jahreszeit um Weihnachten herum.

Aufbewahrung/Haltbarkeit:

Die Plätzchen bewahrt man am besten in einer luftdichten Dose auf.

Genusstipp:

Kulmbacher Butterbrote machen sich sehr gut auf der weihnachtlichen Kaffeetafel. Natürlich kann man auch Tee oder (alkoholfreien) Punsch dazu trinken. Für Experimentierfreudige: Versuchen Sie mal einen Schluck Bockbier dazu!

Autoren:

Text: Norbert Heimbeck, Fotos: Katrin Geyer, N. Heimbeck

Rezept

Katrin Geyers Rezept (sehr würzig):

Zutaten:
250 Gramm Butter
125 Gramm Zucker
1 Eigelb
2 Eier
1 1/2 Teelöffel Zimt
1 Teelöffel gemahlene Nelken
70 Gramm Kakao
375 Gramm Mehl

Zubereitung:
Aus allen genannten Zutaten wird ein fester Teig geknetet, der mindestens einen Tag stehen bleiben sollte. Den Teig dann nicht zu dünn ausrollen, mit der Butterbrotform Plätzchen ausstechen, bei 200 Grad Celsius etwa zehn Minuten backen.
Zuckerguss:
Für den Guss das restliche Eiweiß mit reichlich Puderzucker zu einer zähen Masse verrühren; die ausgekühlten Plätzchen damit bestreichen und gut austrocknen lassen.

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