Rhabarberauflauf, nach einem alten fränkischen Rezept

Saisonale Spezialität
  • Rhabarberauflauf, nach einem alten fränkischen Rezept

Zugegeben: Rhabarberaufläufe werden in ganz Deutschland zubereitet. Trotzdem ergibt es Sinn, diese überlieferte Mehlspeise auch in unserer oberfränkischen Spezialitätensammlung aufzulisten. Denn Rhabarber wird hierzulande nicht nur in vielen Hausgärten kultiviert. Auch Obst- und Gemüsegärtner bauen Rhabarberstauden auf geeigneten Flächen an, und verkaufen die saftig-säuerlichen Stangen schon im zeitigen Frühjahr, noch bevor andere Obstsorten oder frisches Gemüse auf den Markt kommen. Manchmal deckt man die jungen Triebe mit Töpfen aus Ton ab, um sie auf diese Weise zu noch zeitigerem Wachstum anzuregen. Meistens werden die ersten Blattstiele ab Mitte bis Ende April geschnitten; nach alter Überlieferung soll man jedoch spätestens zum 24.6., also am Johannistag, die Rhabarberernte beenden und der Pflanze danach Zeit zur Regeneration geben.

Da der Rhabarber als ausdauernde Nutzpflanze mit geringen Ansprüchen an Boden und Klima gilt, gedeiht er in allen Regionen Frankens auch ohne großen Pflegeaufwand. Ursprünglich aus der Himalaja-Region stammend, hielt er über Russland und die norddeutschen Länder nach 1800 auch in oberfränkischen Gärten Einzug und erfreut sich seither großer Beliebtheit in der Zubereitung süß-säuerlicher Kompotte und Marmeladen, als Kuchenbelag, oder eben als fruchtige Füllung für einen Auflauf, der als preiswerte Mittagsmahlzeit an den ersten warmen Frühlingstagen gerne gegessen wird.

Denn Aufläufe, Mehl- oder Tiegelkuchen gehören in vielen Variationen zur fränkischen Spezialitätentafel und wurden vor allem unter der Woche süß mit Obsteinlage oder salzig z.B. mit einer Speck-Zwiebelsoße zubereitet. Und hier kommt nun wieder der Rhabarber ins Spiel, der nach der langen und kulinarisch zuweilen eintönigen Winterzeit einen ersten Frischeakzent in die Mahlzeiten bringt. Man verwendet als Grundteig für den Auflauf einen Mehl- oder Semmelteig, mischt ihn mit den vorgekochten Rhabarberschnitzen und lässt das ganze im Ofen ausbacken.

Jahreskalender:

Sie können die Spezialität im Frühjahr genießen.

Autoren:

Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt, Rezept Kerstin Rentsch.

Rezept

Rhabarberauflauf

Zutaten:

750 g Rhabarber, 80 g Zucker, 100 g Butter, 1-2 Eier, 1/4 l Milch, 180 g Mehl, Salz, ev. 2 Teel. Backpulver

Zubereitung:

Butter schaumig schlagen, nach und nach Eier, Zucker, Milch, Salz und das mit Backpulver vermischte Mehl dazugeben und einen Teig herstellen. Rhabarber waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden; in einem Topf mit etwas Zucker ca. 5 Minuten dünsten. Danach etwas abkühlen lassen. Eine Tiegelform mit Butter ausstreichen, erst den Rhabarber und darüber den Teig hineingeben und den Auflauf bei 180°C etwa 25 – 30 Minuten backen.

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