Schnittlauchbrüh‘
Saisonale SpezialitätDie Oberfranken lieben Soßen zu fast allem, was in gekochter Form auf den Tisch kommt. Wer dieser Vorliebe auf den Grund geht, findet eine Ursache darin, dass das meist nur ein Mal wöchentlich angebotene Stück Fleisch dazu oft recht klein ausfiel. Da aber Schmalhans oft gar kein schlechter Küchenmeister war, behalf man sich durch die reichliche Beigabe von Klößen in unterschiedlicher Form und die Zubereitung herzhafter Soßen. Und wenn das Fleisch verzehrt war, blieben Klöße mit Soße, die zumindest den Geschmack geben und mit Salat oder Gemüse immer noch eine komplette Mahlzeit bilden.
Wie bei allen Soßen, kommt es auch bei der Schnittlauchbrüh‘ darauf an, sie von Grund auf, also aus einer guten Fleischbrühe zuzubereiten. Hierzu bereitet man aus Knochen, Suppenfleisch und Suppengemüse eine gute Brühe und passiert diese durch ein Sieb. Dann bereitet man eine helle Mehlschwitze, gießt mit der Brühe auf und rührt das Mehl gut unter. Zum Schluss streut man fein geschnittenen Schnittlauch in die Brühe und serviert sie zu Fleisch, Geräuchertem oder einfach zu Klößen und Salat. Damit erhält die Schnittlauchbrühe eine saisonale Note, denn der frische Schnittlauch steht nur vom späten Frühjahr bis in den Herbst zur Verfügung. Als Variante für die kalte Jahreszeit empfehlen wir eine herzhafte Schlotterbrüh oder eine Schlauchbrüh.
Nach dem beschriebenen Grundrezept lassen sich auch andere Kräuter zum Würzen der Soße verwenden. Schnittlauch gehört zu den aromatischen Gartenkräutern, die in jedem Küchengarten zuhause sind. Man kann aber auch Petersilie, Kerbel und Wiesenkräuter verwenden, um der Soße einen jeweils unterschiedlichen Geschmack zu geben.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität im Frühjahr und im Sommer genießen.
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt
Zur Übersicht