Suppenbiskuits
Suppenbiskuits sind wie Markklößchen, Eierstock oder Pfannkuchenstreifen eine für Oberfranken typische feine Suppeneinlage, die nahrhafte Fülle verleihen, ohne den unvergleichlichen Geschmack einer selbst gemachten Fleisch- oder Gemüsebrühe zu dominieren. Heutzutage erfüllen häufig handelsübliche Dauerbackwaren diese Zwecke. Wer daher ein etwas individuelleres und ursprüngliches Geschmackserlebnis sucht, sollte sich die kleine Mühe machen und mit wenig Zutaten köstliche Suppenbiskuits selbst erzeugen.
Der Begriff „Biskuit“ vom französischen „biscuit“ bezeichnete bis zum 17. Jahrhundert eine Art doppelt gebackenen Zwieback, der vor allem auf Schiffen als haltbare Dauerbackware verwendet wurde. Denkbar scheint, dass er bereits in dieser Urform als Suppeneinlage verwendet wurde, um ihn genießbar zu machen. Die feinere Küche des 18. und 19. Jahrhunderts entwickelte nicht nur den Biskuitteig zu einem leichten und luftigen Gebilde, sondern unterzog sich auch zumindest an Festtagen der Mühe, köstliche Suppeneinlagen herzustellen, die nicht selten durch Modeln und Ausstechformen ein besonders hübsches Aussehen erhielten.
Suppenbiskuits sind in Oberfranken als Einlagen für Hochzeits- und Festtagssuppen überliefert. In den traditionellen Gebrauchstöpfereien z.B. des Marktes Thurnau werden daher auch heute noch Modeln für die Herstellung der feinen Gebäcke angeboten. Aber auch herkömmliche Ausstechformen für Plätzchen eignen sich gut. Ansonsten ist die Herstellung der lockeren Biskuits denkbar einfach. Wer einmal damit begonnen hat, kann sich leicht einen kleinen Vorrat anlegen.
Aufbewahrung / Haltbarkeit:
Suppenbiskuits können, gut getrocknet, in einer Dose aufbewahrt oder auch im Gefrierfach eingefroren werden.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität ganzjährig genießen.
Literatur:
Kerstin Rentsch, „Mit Leib und Seele“ Kochen und Backen im oberen Frankenwald, Tettau 2010, (S. 149.)
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt
Rezept
Zutaten:
2 El Mehl, 2 El Butterschmalz (flüssig), 2 Eier, etwas Butter, Semmelbrösel,
Zubereitung:
Mehl, Butterschmalz und Eier gut verquirlen und verkneten. Eine flache Form oder ein Backblech mit Butter einstreichen und mit Semmelbröseln ausstreuen. Dann den Teig darauf etwa 0,5 cm dick ausrollen und bei 175 °C etwa 30 Minuten nicht zu dunkel backen. Wenn das Backwerk erkaltet ist, mit dem Teigrädchen in kleine Stücke schneiden oder mit Ausstechförmchen ausstechen.
Man kann die Biskuits auch trocknen und bei Bedarf verwenden.