Zwiebelkuchen (oberfränkische Art)
Zwiebelplotz, Zwiefelblotz
Saisonale SpezialitätEin deftiger Zwiebelkuchen gehört auf vielen herbstlichen Kirchweihfesten einfach dazu. Manchmal bekommt man ihn dann auf großen Blechen im alten Holzofen gebacken und noch warm serviert. In Oberfranken isst man Zwiebelkuchen gerne zum frischen Kellerbier, aber auch zum Federweißen, der inzwischen – rot und weiß – auch von oberfränkischen Weinbergen der Lage Unterhaider Röthla zu haben ist.
Zwiebelkuchen, also ein mit Zwiebeln, Speck und gelegentlich einem zusätzlichen Guss aus Sauerrahm belegter Hefefladen, gehört in vielen europäischen Regionen zur traditionellen ländlichen Küche. Gerade zu dörflichen Festtagen ist es auch heute gelegentlich wieder üblich, die würzigen Kuchen auf großen Blechen in der abfallenden Hitze des Holzbackofens zu backen. Aber auch aus dem heimischen Backofen oder frisch vom Bäcker wird Zwiebelkuchen vor allem im Herbst gerne gegessen.
Wie der im nördlichen Oberfranken verbreitete Speckkuchen ist auch der Zwiebelkuchen eine mit wenigen, leicht verfügbaren Zutaten schnell herzustellende Köstlichkeit, die sich vor allem zur Bewirtung einer größeren Gästezahl eignet. Über die traditionellen ländlichen Festanlässe hinaus gehören in Oberfranken dazu Wein- und Bierfeste oder ganz einfach familiäre Anlässe.
Man bäckt Zwiebelkuchen in Oberfranken traditionell mit einer Auflage aus reichlich Zwiebeln, etwas Speck und höchstens ein paar Löffeln Sauerrahm. Der nicht allzu dicke Hefeteig wird gerne mit etwas Roggenmehl vermischt, um einen deftigeren Geschmack zu erzielen.
Jahreskalender:
Sie können die Spezialität im Herbst genießen.
Genusstipp:
Zwiebelkuchen passt (fast) immer zu herbstlichen geselligen Einladungen im familiären Rahmen, auf dem Keller oder zum frischen Federweißen. Wegen ihres mild-süßlichen Aromas als Belag besonders gut geeignet sind die in den Bamberger Gärtnerbetrieben angebauten Bamberger birnenförmigen Zwiebeln.
Literatur:
Kerstin Rentsch, „Mit Leib und Seele“ Kochen und Backen im oberen Frankenwald, Tettau 2010, (S. 207.)
Autoren:
Genussregion Oberfranken, Foto Martin Bursch; Textbearbeitung Uta Hengelhaupt,
Rezept
Zwiebelkuchen
Zutaten:
1 Teller fein geschnittene Zwiebelringe (z.B. Bamberger birnenförmige Zwiebeln), 80 g Speck, 2 Eier, 3 El Sauerrahm, Salz, Pfeffer, Kümmel.
Zubereitung:
Man bereitet aus 500 g Mehl (250 g Weizen-, 250 g Roggenmehl) einen Hefeteig (ohne Zucker) zu und lässt ihn, auf einem Backblech ausgerollt, gehen. Zwiebeln und Speckwürfel kurz dünsten und abkühlen lassen. Eier, Rahm, Salz und andere Gewürze untermischen und auf dem Hefeboden verteilen. Bei 180°C 40 – 45 Min. backen lassen.